20 Meilen südlich von Lake Havasu City mündet der Bill Williams River in den Colorado River. Das Mündungsgebiet des Flußes ist ein Wildlife Refuge und wir haben es heute besucht – ohne zu wissen, dass uns ein absolut unwirkliches Szenario erwarten würde: Ca. 5 Meilen flußaufwärts von seiner Mündung sorgt das Wasser des Bill Williams River für eine Flora und Fauna, wie man sie im Norden der USA erwarten würde – nicht aber in den Wüsten Arizonas. Ein richtiger Wald mit Laub- und Nadelbäumen wie wir sie seit Colorado nicht mehr gesehen haben breitet sich im Fluß-Tal aus. Eine unbefestigte Piste führt in das Wildlife Refuge hinein, bis an den Wald, ab dort wird der sandige Boden zu locker und tief um normalen Fahrzeugen das Weiterkommen zu ermöglichen. Wir haben es uns aber natürlich nicht nehmen lassen uns zu Fuß in Richtung Fluß durch den Wald zu bewegen, wo wir auch prompt auf einen Maultierhirsch trafen, der offensichtlich keinerlei Ängste vor Menschen zu haben schien. Er posierte stolz und auch neugierig für unsere dankbaren Kameras, bevor er gemächlich davontrottete. Diese Begegnung veranlasste uns ein wenig genauer die Spuren im Sand zu betrachten und Tina entdeckte dabei riesige Abdrücke von Pranken – könnten die von einem Bergpuma, einem Mountain Lion stammen? Alleine der Gedanke daran ließ uns das Blut in den Adern gefrieren – schließlich sind wir ortsunkundig und vor allem unbewaffnet. Die Wildnis und das Tierreich in den USA ist nicht mit Europa zu vergleichen – hier kann es zu wirklich lebensbedrohlichen Begegnungen mit Klapperschlangen wie der Diamondback oder der Sidewinder Rattlesnake, Skorpionen, Schwarze Witwen, Bergpumas und auch Koyoten kommen. Schnellen Schrittes machten wir uns also lieber wieder zurück zu unserem Auto… wir haben übrigens immernoch keine Klapperschlangen gesehen und Tina ist darüber nicht mal unglücklich.