Trip in die USA


8. November 2009

Zu kurz im Joshua Tree Nationalpark

Rubrik: Kalifornien – Tags: , , , – Sascha – 23:11

Wir durften heute den wohl bislang atemberaubendsten Tag in den Vereinigten Staaten erleben – der Joshua Tree Nationalpark ist einfach nur wundervoll und großartig – die einmalige Vegetation gepaart mit dieser unvergleichlichen Wüsten- und Felsenlandschaft gibt einem immer wieder das Gefühl in einer Urzeit-Landschaft unterwegs zu sein. Das Ticket für den Park kostet nur USD 15 und ist für sieben Tage gültig – leider waren wir viel zu kurz im Park, denn wir haben ja nur einen Tagesausflug nach Kalifornien gemacht. Wer die Gegend Kalifornien/Arizona/Nevada bereist sollte diesen Nationalpark unbedingt besuchen und dafür mehrere Tage einplanen und am besten gleich ein Zelt mitbringen! Denn wer den Park nicht wie ein Amerikaner besucht, d.h. nicht nur am Strassenrand anhält um ausgeschilderte “Sehenwürdigkeiten” schnell zu fotografieren, sondern sich zu Fuß etwas in die Wildnis wagt, der wird unvergessliche Momente, eine fantastische Flora und sagenhafte Felsformationen erleben. Ein geländegängiges Fahrzeug (Jeep oder SUV), festes Schuhwerk und vor allem ausreichend Wasser sollte man für das ultimative Erlebnis aber unbedingt am Start haben. Und weil ich jetzt schon so ziemlich jeden Superlativ verwendet habe, möchten wir einfach Bilder für dieses Wunder Kaliforniens sprechen lassen!
Canyon im NationalparkJoshua TreesKakteen im Joshua Tree Nationalpark
Sagenhafte SzenerieJoshua Tree am FelsenFelsformationen im Nationalpark
Tina im Joshua Tree NPFelsen Nähe Skull RockAtemberaubend schöne Szenen im Park
Sascha auf einer FelsformationBlick über den NationalparkAbendsonne im Joshua Tree Nationalpark
Cholla Kakteen im NationalparkCholla KaktusKakteen soweit das Auge im Nationalpark reicht

28. October 2009

Über die Rocky Mountains im Schnee

Rubrik: On the road – Tags: , , , , , – Sascha – 23:01

Auch der Mittwoch zeigt keine Besserung, das Thermometer bleibt bei 31°F (~0°Celsius) und es sind weitere Schneefälle mit Sturm angekündigt. Richard lässt sich davon nicht beirren und legt die heutige Route fest: Über das Monument Valley nach Cortez und Durango, dann nicht nach Norden wegen zuviel Schnee sondern östlich über den Wolf Creek Pass nach Alamosa und die folgende durch die Hochebene nach Walsenburg – immerhin 573 Meilen (922 Kilometer), an einem Tag über endlose einsame Highways und quer durch die Rocky Mountains bei viel erwartetem Schnee.
Nordost Arizona Highway 160Highway 160 Nordost ArizonaSchnee im Monument Valley
Der nördöstliche Teil von Arizona besteht fast ausschließlich aus Indianer Reservaten, die verstreut in den weiten Ebenen liegen – auch das Monument Valley liegt inmitten eines Reservat der Navajo. Den Abstecher in das Monument Valley haben wir uns erspart – die Wolken hingen so tief, dass man keine zwei Meilen weit sehen konnte. Auch hierhin werden wir zurückkehren müssen, denn das Schauspiel eines Sonnenuntergangs im Monument Valley Nationalpark möchte ich mir auf jeden Fall einmal geben. Auch an Four Corners, der Stelle, an dem die Bundesstaaten Arizona, Colorado, New Mexico und Utah unmittelbar aufeinanderstossen war das Wetter nicht angemessen, um einen direkten Besuch abzustatten. Stattdessen ging es immer weiter auf Highway 160 und jetzt merkt man richtig die Entfernungen – es ist wirklich krass wenn man Meilen um Meilen fährt ohne auch nur ein einziges Auto oder Haus zu sehen. Langsam nähern wir uns den Rockys, es ist zwar nicht mehr so neblig, dafür liegt immer Schnee – dessen Weiß in Kombination mit den roten Steinformationen wunderschön anzusehen ist. Wenn nur die Eiseskälte nicht wäre. Ab Durango geht es nur noch bergauf, immer winterlicher wird die reizvolle Szenerie aus Felsen, Nadelbäumen und Schnee.
Felsen am Highway 160Winterlandschaft in Nordost ArizonaBlick auf die Rocky Mountains
Am Wolf Creek Pass gipfelt das ganze in einen echten Wintersturm – zum Glück haben wir volles Vertrauen in Richard und seinen Truck, den er schon vor Meilen in den Allrad-Betrieb geschaltet hat. Man sieht kaum noch die Streckenführung und bis auf einen liegengebliebenen LKW mit Polizei-Unterstützung scheinen wir die einzigen Verrückten zu sein, die bei dieser Witterung über den Pass fahren. Umso erstaunter sind wir, dass oben auf dem Hochplateau von Alamosa überhaupt kein Schnee mehr liegt. Es ist schon dunkel als wir am östlichen Rand der Hochebene die nächste winterliche Hürde zu überwinden haben: den La Veta Pass, der uns wieder mit heftigen Schneefällen und spiegelglatter Fahrbahn begrüsst. Richard kennt die Strecke sehr gut und so ist die Passage auch hier kein Problem. Wir sind wieder auf der Interstate 25 in nördlicher Richtung unterwegs und obwohl in Denver bereits bis zu 2ft (~60cm) Schnee liegen sollen, ist der Freeway ab Pueblo bis Colorado Springs frei von Eis und Schnee – zum Glück, denn wir sind schon 13 Stunden unterwegs und Richard hält sich schon eine Weile mit Knabberkram wach… kaum in Colorado Springs angekommen, beginnt es auch hier zu schneien und zwar nicht zu knapp – ein Glück sind wir an unserem Ziel und nach knapp 3000 Kilometern durch die USA brauchen wir erstmal nur noch eins: Schlaf.
Winter am Wolf Creek PassLiegengebliebener LKW am Wolf Creek PassUnser Truck in den Rocky Mountains
Die nächsten Tage in Colorado Springs werden wir uns ein bischen erholen, etwas arbeiten und dann den geschäftlichen Dingen nachgehen, wegen denen wir in den USA sind.

27. October 2009

Der Grand Canyon im Sturm

Rubrik: Arizona – Tags: , , , , , , – Sascha – 22:48

Es kam wie es kommen musste… das Tiefdruckgebiet, dass sich gestern noch weit nordwestlich über Washington State befand wurde durch eine Änderung im Jetstream rapide über den Kontinent getrieben und der Weatherchannel warnte “prepare for midwinter driving”. Wir merkten schon beim Frühstück in Tempe, dass es kühler werden würde, anstatt knappe 30°C waren es nun nur noch 20°C und dieser Trend sollte nun bis Donnerstag Nacht weitergehen. In Denver hatte es schon geschneit, schlechte Voraussetzungen also für unseren für morgen geplanten Trip über die Rockys. Trotzdem machten wir uns auf den Weg nach Norden und liessen Phoenix und das Valley of the Sun hinter, die Strecke bis nach Flagstaff kannten wir ja bereits von der Hinfahrt…
Ab Flagstaff fuhren wir ein gutes Stück auf der Route 66, die beliebte Touristenstrecke ist gesäumt von historisch oder 50er-Kitsch angehauchten Tankstellen, Trading Posts und Diners – man kann sich gut vorstellen, dass die gesamte Strecke der Route 66 wie eine Zeitreise anmuten muss. Unser Ziel heute war aber der Grand Canyon und so drehten wir hinter Flagstaff wieder auf Nord – mit jeder Meile wurde es draussen windiger, grauer und kälter, der Sturm aus Nordwest war also schon bis hierher gekommen.
Und just in dem Moment als wir das Gate zum Grand Canyon Nationalpark passierten, begann es in der Tat zu schneien. Kein Glück mit dem Wetter, im Gegenteil, der kalte Wind am South Rim des Canyons machte ein längeres Verweilen und Bestaunen des Naturwunders unmöglich – wir wären wohl einfach eingefroren. Wir zogen uns also immer wieder in den Truck zum Aufwärmen zurück und das Warten lohnte sich denn auch, denn in den kurzen Momenten, in denen sich im bedeckten Himmel Lücken zeigten, sorgten einige Sonnenstrahlen im Canyon für atemberaubende Lichtspiele. Die beste Reisezeit für den Grand Canyon ist dann wohl eher Mai bis September, ein Grund mehr wieder zu kommen – dann werden wir ganz sicher auch zum Colorado River hinabsteigen, der schlängelt sich in tiefem Grün weit unten im Canyon durch die schroffen Klippen. Der einzige, der diesem eisigen Sturm-Erlebnis etwas abgewinnen konnte war übrigens Richard, aber er war auch schon zum dritten Mal am Grand Canyon und freute sich, dass er mal eine andere Witterung erleben durfte *lol*
Wir beschlossen für heute aber die Nacht in Page, Arizona zu verbringen, um am nächsten Tag von dort die Wetterlage zu checken und dann unsere Route nach Colorado Springs festzulegen. Bei Anbruch der Dämmerung verliessen wir den Grand Canyon und fuhren noch drei Stunden durch absolute Dunkelheit in unser Nachtquartier.
Tina am Grand CanyonSchneesturm am Grand CanyonSturm über dem Grand Canyon
Wolken über dem CanyonFelsen am Grand CanyonRichard genoss den Sturm