Trip in die USA


28. November 2009

Lake Mead und Hoover Dam

Rubrik: Nevada – Tags: , , , – Sascha – 23:45

Blick auf den Lake Mead vom Hover Dam ausBei einem Besuch in Las Vegas bietet sich auch ein Trip zum Lake Mead und zum Hoover Dam an, beides liegt nur etwa eine Stunde von Las Vegas Downtown entfernt. Der Hoover Dam staut den Colorado River im Black Canyon zum grössten künstlich geschaffenen Stausee der USA auf und der dadurch entstandene Lake Mead stellt die Wasser- und Stromversorgung sowohl für Las Vegas als auch für einen Grossteil von Süd-Kalifornien bereit. Der Hoover Dam ist in einigen Punkten besonders: Erstens liegt in seiner Mitte die Grenze zwischen den Staaten Nevada und Arizona und damit auch die Zeitzonengrenze zwischen Pacific Time und Mountain Time – konkret bedeutet das, dass wenn man um 15:00 Uhr von Arizona über den Hoover Dam nach Nevada fährt, man um 14:00 Uhr auf der anderen Seite ankommt. Zum Zweiten beinhaltet die Fahrt über die Staumauer auch eine wichtige Entscheidung hinsichtlich der eigenen Reisepläne – östlich des Hoover Dams gibt es für mindestens 150 Meilen keine Strassenverbindung Richtung Norden. Um zB nach Salt Lake City zu kommen, müsste man auf der östlichen Seite des Lake Mead dann nicht nur rund um den Lake Mead, sondern zusätzlich auch noch auch um den kompletten Grand Canyon Am Nordufer des Lake Meadherumfahren. Wir wollen unseren Heimweg wieder über Utah bestreiten und so fahren wir zwar über die Staumauer, drehen aber noch vor dem Arizona-Welcome-Schild wieder um und fahren zurück nach Nevada um dann am westlichen Ufer des Lake Mead Richtung Norden zu fahren. Übrigens kann man wohl nicht mehr lange über die Staumauer des Hoover Dam fahren – eine neue Entlastungs-Strassenbrücke 200m unterhalb der Staumauer befindet sich bereits in Bau. Wenn sie fertiggestellt sein wird, wird die Strasse direkt über den Hoover Dam für den öffentlichen Verkehr gesperrt werden. Zumindest kann man von der neuen Brücke dann aber wohl einen beeindruckenden Blick auf die mächtige Staumauer werfen.

22. November 2009

Immer wieder Colorado River

Rubrik: On the road – Tags: , , – Sascha – 13:29

Der Colorado River auf dem Colorado PlateauWer sich im mittleren und südlichen Westen der USA bewegt, trifft immer wieder auf den Colorado River und je öfter wir ihm an verschiedenen Orten begegnen, desto beeindruckender wirkt dieser Fluss auf uns. Er hat die gesamte Landschaft an seinem Lauf imposant geformt und geprägt, hat tiefe Furchen und zerklüftete Canyons in das Land geschnitten – eine dieser unglaublichen Stellen findet man direkt auf der Interstate 70, nämlich wenn man sich der Stadt Glenwood und damit dem Glenwood Canyon nähert – der Freeway verläuft mitten im Canyon und bietet damit die Gelegenheit, knapp über dem Wasser des Colorado durch die Felsen zu gleiten. Ab diesem Punkt, durch das gesamte Colorado Plateau bis hin zum vier-Staaten-Eck (Four Corners) ist der Colorado River nun Begleiter unseres Highways, erst nördlich der La-Salle-Mountains zwischen Colorado und Utah, schwenkt der einst so mächtige und heute durch Staudämme gezähmte Strom südwärts in Richtung des Grand Canyon.

8. November 2009

Durch die Wüste nach Kalifornien

Rubrik: On the road – Tags: , , , , – Sascha – 13:10

Über den Colorado River nach KalifornienWüste in KalifornienNoon am Highway 62
Endlose Weite in der WüsteMeilenweite Strassen Highway 62Weiter Himmel über der Wüste
Nichts als Schotter und SandRock Graffiti am Highway 62Zuhause in der kalifornischen Wüste
Wir haben Los Angeles von unserem Reiseplan gestrichen – obwohl wir länger als geplant in den USA bleiben werden, möchten wir uns uns die grossen Städte LA und San Francisco für einen späteren Besuch vorbehalten. Trotzdem waren wir heute morgen doch gut aufgeregt in den Joshua Tree Nationalpark im “gelobten Land” zu fahren, denn wir haben uns dafür eine eher unkonventionelle Strecke über den Highway 62 ausgesucht, wie man anhand unserer Route sehen kann. Um über den Colorado River und nach Kalifornien zu gelangen, mussten wir zunächst 40 Meilen südlich bis nach Parker, wo mitten auf einer kleinen Brücke über den Fluss der California Highway 62 startet. Was die nächsten 100 Meilen bis zum nordöstlichen Eingang des Nationalparks bei einem Ort mit dem malerischen Namen 29 Palms folgen sollte war das absolut grandiose Erlebnis von endlosen Wüstenlandschaften – Meile um Meile des Nichts außer dürrer Vegetation, Kies und Sand, gesäumt von eroierten Bergen. Eine endlose, gradlienige Strasse ohne Häuser, Strommasten oder sonstigen Anzeichen von Zivilisation, abgesehen von einer alten Bahnlinie an der Aqueduct Road, deren Dämme von Vorbeireisenden mit sogenannten “Rock Graffitis” verziert werden. Wer die Weite und die Einsamkeit sucht, sollte unbedingt einmal diese Strecke bereisen! Als wir am Abend im Dunkeln auf dieser Strecke zurückgefahren sind, haben wir in der nächtlichen Wüste den vermutlich brilliantesten Sternenhimmel unseres Lebens bestaunen dürfen – durch die Dunkelheit in der Wüste kann man direkt in die Milchstrasse blicken.

6. November 2009

Am Ziel: Lake Havasu City in Arizona

Rubrik: Arizona – Tags: , , – Sascha – 22:24

Ich habe Lake Havasu City durch Zufall bei einem virtuellen Trip auf Google-Earth entdeckt als ich auf der Suche nach einem lebenswerten Fleckchen Land in den Wüsten der USA gesucht habe. Der Wüsten-Ort mit rund 60.000 Einwohner liegt im nordwestlichen Teil Arizonas am Colorado River, der hier mitten in der Wüste zu einem mächtigen See angestaut wurde und zugleich die Staatsgrenze zu Kalifornien bildet. Im Vergleich zu Lake Mead oder Lake Powell ist Lake Havasu zwar einer der kleineren Colorado-River-Seen aber wohl aufgrund seines Klimas einer der reizvollsten im gesamten Westen der USA. Umgeben von Wüste und Bergen ist Lake Havasu City wirklich eine Oase – mit Palmen und viel viel Grün und einem glasklaren See. Für europäische Besucher hält Lake Havasu City eine Überraschung der besonderen Art bereit: Der Gründer des Ortes hat 1968 die originale London Bridge ersteigert, sie Stein für Stein hierher bringen lassen und hier wieder aufbauen lassen – so steht die London Bridge heute nun mitten in der Wüste am Colorado River *lol*
Wüste kurz vor Lake Havasu CityAm Brigdewater ChannelLake Havasu mit Wüste im Hintergrund
Lake Havasu City ist eine Oase in der WüsteDie London BridgeEndlich wieder ein Arizona-Sonnenuntergang
Wir sind am Nachmittag angekommen, haben unser Motel bezogen und waren dann mal unten an der Brücke spazieren – in der Abendsonne bei über 30° Celsius sind wir richtig ins Schwitzen gekommen. Wir haben das Hotel für 6 Tage gebucht, von hier ist es (nach amerikanischem Standard) nur ein Katzensprung in den Joshua Tree Nationalpark und auch die Mojave Wüste sowie der Death Valley Nationalpark liegen in Reichweite. Wer uns kennt, weiß dass es uns in die Wüste zieht… Lake Havasu City ist vom ersten Eindruck auf jeden Fall ein Ort zum Bleiben – zumindest im Winter, den im Sommer klettert das Thermometer hier gerne schon mal auf 135° Fahrenheit (~57° Celsius) – im Schatten! Da wir nicht so sehr auf Klima-Anlagen stehen, könnte man den Sommer dann ja aber in Colorado Springs oder auch mal in Deutschland verbringen…. ich jedenfalls bin total begeistert von diesem Ort – nach nur sechs Stunden Aufenthalt ist das aber auch sicher keine Kunst. Wenn ich aber an die Bilder vom Lake Havasu Springbreak denke und mir diese tolle Abendstimmung hier in Arizona so anschaue, wird sich meine Meinung so schnell nicht ändern *wechrofl*

27. October 2009

Der Grand Canyon im Sturm

Rubrik: Arizona – Tags: , , , , , , – Sascha – 22:48

Es kam wie es kommen musste… das Tiefdruckgebiet, dass sich gestern noch weit nordwestlich über Washington State befand wurde durch eine Änderung im Jetstream rapide über den Kontinent getrieben und der Weatherchannel warnte “prepare for midwinter driving”. Wir merkten schon beim Frühstück in Tempe, dass es kühler werden würde, anstatt knappe 30°C waren es nun nur noch 20°C und dieser Trend sollte nun bis Donnerstag Nacht weitergehen. In Denver hatte es schon geschneit, schlechte Voraussetzungen also für unseren für morgen geplanten Trip über die Rockys. Trotzdem machten wir uns auf den Weg nach Norden und liessen Phoenix und das Valley of the Sun hinter, die Strecke bis nach Flagstaff kannten wir ja bereits von der Hinfahrt…
Ab Flagstaff fuhren wir ein gutes Stück auf der Route 66, die beliebte Touristenstrecke ist gesäumt von historisch oder 50er-Kitsch angehauchten Tankstellen, Trading Posts und Diners – man kann sich gut vorstellen, dass die gesamte Strecke der Route 66 wie eine Zeitreise anmuten muss. Unser Ziel heute war aber der Grand Canyon und so drehten wir hinter Flagstaff wieder auf Nord – mit jeder Meile wurde es draussen windiger, grauer und kälter, der Sturm aus Nordwest war also schon bis hierher gekommen.
Und just in dem Moment als wir das Gate zum Grand Canyon Nationalpark passierten, begann es in der Tat zu schneien. Kein Glück mit dem Wetter, im Gegenteil, der kalte Wind am South Rim des Canyons machte ein längeres Verweilen und Bestaunen des Naturwunders unmöglich – wir wären wohl einfach eingefroren. Wir zogen uns also immer wieder in den Truck zum Aufwärmen zurück und das Warten lohnte sich denn auch, denn in den kurzen Momenten, in denen sich im bedeckten Himmel Lücken zeigten, sorgten einige Sonnenstrahlen im Canyon für atemberaubende Lichtspiele. Die beste Reisezeit für den Grand Canyon ist dann wohl eher Mai bis September, ein Grund mehr wieder zu kommen – dann werden wir ganz sicher auch zum Colorado River hinabsteigen, der schlängelt sich in tiefem Grün weit unten im Canyon durch die schroffen Klippen. Der einzige, der diesem eisigen Sturm-Erlebnis etwas abgewinnen konnte war übrigens Richard, aber er war auch schon zum dritten Mal am Grand Canyon und freute sich, dass er mal eine andere Witterung erleben durfte *lol*
Wir beschlossen für heute aber die Nacht in Page, Arizona zu verbringen, um am nächsten Tag von dort die Wetterlage zu checken und dann unsere Route nach Colorado Springs festzulegen. Bei Anbruch der Dämmerung verliessen wir den Grand Canyon und fuhren noch drei Stunden durch absolute Dunkelheit in unser Nachtquartier.
Tina am Grand CanyonSchneesturm am Grand CanyonSturm über dem Grand Canyon
Wolken über dem CanyonFelsen am Grand CanyonRichard genoss den Sturm