13. June 2010
Der nächste Trip in die USA steht an – diesmal allerdings wird Sascha alleine und rein geschäftlich für sieben Tage über den Atlantik reisen. Und es wird ein teurer Trip, denn dank Banken- und Eurokrise ist der Wechselkurs EUR/USD in den vergangenen sechs Monaten ziemlich brutal in den Keller gegangen. Haben wir im November noch $1,50 für einen Euro bekommen, so sind es jetzt nur noch rund $1,20 – das bedeutet ein Minus bzw. eine subjektive Preissteigerung von 20%. Hinzu kommen saisonal bedingte Flugpreis-Steigerungen, die durch die beginnende Ferien-Reise-Saison begründet sind. Die preistechnisch wohl ungünstigste Reisezeit für die USA liegt übrigens zwischen Juli und September, so verriet mir der Inhaber eines Reisebüros. Da ich für diesen Trip nicht an einen festen Termin gebunden war, habe ich probiert die günstigsten Flüge online zu bekommen. Für vier Stunden hatte ich dort sogar die Möglichkeit, für 330 Euro nach Colorado Springs und wieder zurück zu fliegen. Leider war ich mit dem Preisvergleich beim Abchecken diverser Reisedaten und -routen mit meiner Entscheidung zu langsam und die Flugpreise stiegen in der Folge täglich weiter – so fliege ich jetzt für rund 800 Euro mit American Airlines via Dallas zu Richard… und werde hier von meinem nächsten Amerika-Aufenthalt berichten.
4. December 2009
Heute ist es also soweit, nach sechs Wochen geht es erstmal wieder nach Hause… den gestrigen Abend haben wir gebührend mit Richard in der hot tub begangen – der beste Ort in ganz Colorado, gerade wenn es so bitterkalt draußen ist, wie im Moment. Schnell noch das grosse Paket zur Post gebracht, darin schicken wir all die Sachen nach Hause, die partout nicht mehr in unsere Koffer passen wollen (und dabei haben wir uns hier schon einen riesigen Koffer dazugekauft) – einkaufen ist in den USA im Moment halt eben unglaublich günstig…. Unser Flug geht um 13:47 Uhr, das Frühstück nehmen wir stilgerecht in Form von Milchkaffee und Donuts zu uns, an beides haben wir uns mittlerweile einwandfrei gwöhnt und werden es wohl sogar ein bischen vermissen. Aber der Ausblick auf ein ordinäres Käsebrötchen, eine Thunfischpizza und eine gute Flasche Mineralwasser sind ja die schlechtesten nun auch nicht. Die Dinge, die wir in den USA zu erledigen hatten, sind erledigt und wir haben einen guten Eindruck darüber gewonnen, wie das Leben in den USA wohl aussehen könnte… wir sind zwar nicht mit allem einverstanden, aber das sind wir in Deutschland auch nicht. Wir werden wohl im Januar wieder die USA besuchen um dann probeweise in Arizona zu überwintern. Wir kommen also ganz sicher bald wieder – und dann werden wir auch diesen Blog fortführen….
1. December 2009
Nach dem Vegas-Trip haben wir jetzt insgesamt über 10.000 Kilometer in den Vereinigten Staaten zurückgelegt und zu unserem Erschrecken haben wir gerade festgestellt, dass wir eigentlich noch gar nichts gesehen haben. Wir haben 6 (zugegeben, Kalifornien sollten wir dabei vielleicht nicht wirklich mitzählen) von 50 Bundesstaaten bereist, haben Schnee und Staub gesehen, Hitze und Kälte erlebt, waren dabei auf Höhen von 400m bis auf 3400m über NN, haben unglaubliche Entfernungen bewältigt – und trotzdem haben wir bislang nur einen winzigen Bruchteil der USA gesehen. Dieses Land ist so unglaublich groß, dass uns Deutschland (bzw Europa insgesamt) mittlerweile richtig winzig vorkommt. Morgen geht es nach 6 Wochen erstmal zurück nach Deutschland, auch wenn wir gerne noch eine Weile geblieben wären – die Pflicht bzw. die Verpflichtungen rufen uns heim. Unseren vorerst letzten Abend in Colorado Springs haben wir genutzt, um doch noch Downtown zu gehen und Richards Geburtstag mit einem Essen in der “Le Crepeterie” zu feieren – das beste Mahl der letzten sechs Wochen fanden wir doch tatsächlich am letzten Abend in einem winzigen französischen Restaurant mit sechs Tischen in Downtown Colorado Springs…..
26. November 2009
Im östlichen Teil von Las Vegas, weitab vom Strip und so vor den Augen der Touristen versteckt, haben wir ihn gefunden: Den Moneytree! Zu dumm nur, dass wir ihn ausgerechnet an Thanksgiving finden mussten – denn das ist einer der wenigen nationalen Feiertage in den USA und der Moneytree hatte deswegen leider geschlossen. Zu ärgerlich aber auch, denn heute verlassen wir die Stadt…. wir werden wohl wiederkommen müssen und ihn dann abernten 😉
14. November 2009
Ein alter Mann hat uns neulich gesagt, wir müssten Bedbugs mehr fürchten als Klapperschlangen und dieser Rat fiel uns eben wieder ein als Tina in unserem Hotelzimmer tatsächlich Bettwanzen, die bekanntlich Krankheiten wie Hepatitis übertragen, entdeckt hat. Ja, wir wollten den Westen erleben, aber so wild und authentisch soll er dann doch nicht sein. Die Tante am Frontdesk des Hotels hat ob dieses Problems ziemlich überrascht getan als ich sie fragte “Are those bedbugs included in the price?” und uns dann in das letzte verfügbare freie Zimmer verlegt – natürlich ein Nichtraucherzimmer *grrrr* Bislang haben wir mit Super8 Motels eigentlich keine schlechten Erfahrungen gemacht und in einem $100 Zimmer sollte das wirklich nicht vorkommen. Wenn wir Wild-West-mäßig in einem Pferdestall auf Heu schlafen würden, würden wir es ja vielleicht noch einsehen… in diesem Sinne, jetzt eine hoffentlich wanzenfreie Nacht!
Nachtrag: Leider haben wir nach kurzer Zeit auch in dem neuen Zimmer Bettwanzen entdeckt, haben sofort unsere Sachen gepackt und aus dem Hotel ausgecheckt – mittlerweile war der Manager vor Ort und er bestand darauf, sich von uns die Bettwanzen zeigen zu lassen. Behauptet der Typ doch frech, das seien keine Bettwanzen, schliesslich seien sie nicht auf dem Bett sondern an Wand und Decke zu finden. Er merkte, dass es uns ernst war und gestand dann ein, dass der Terminator (Kammerjäger) die Woche schonmal da war – wir jedenfalls waren weg und mussten mitten in der Nacht ein neues Zimmer finden – das Rancho Grande (Best Western) in Wickenburg ist sehr gemütlich, mindestens 50 Jahre alt, billiger als das Super8 und vor allem: wanzenfrei!
13. November 2009
Es ist Freitag 9:51 am, wir sitzen im Hotelzimmer und warten darauf, dass der Reifen für unsere Weiterfahrt geliefert wird. Im Fernsehen läuft der Weatherchannel auf Kanal 7, das nationale Wetterfernsehen ist für uns das wichtigste Medium neben dem Internet während unseres Trips geworden. Von Nordwesten zieht eine Kaltfront mit Schnee herein, das Wetter will auf unserem Trip Richtung Colorado Springs mal wieder nicht mitspielen, denn für unsere geplante nördliche Route zurück, die Abstecher zu solch reizvollen Zielen wie das Valley of Fire und den Arches Nationalpark ermöglichen würde, sind Temperaturen um den Gefrierpunkt und von Grand Junction bis nach Denver (die Rockies) Schneefälle vorrausgesagt. Die südliche Route sind wir nun schon zweimal gefahren und nochmal müssen und wollen wir uns das nicht wirklich geben. Vermutlich werden wir die südliche Route einfach noch weiter südlich ausdehen um wenigstens noch etwas neues und mehr von Arizona zu sehen…. hoffentlich spielt das Wetter dann Ende November wieder mit, wenn wir in Las Vegas sind – von dort sind zumindest das Valley of Fire und das Death Valley noch drin.
12. November 2009
Nachdem mir am Dienstag die VISA-Karte gesperrt wurde habe ich bereits am heutigen Donnerstag um 11:50 am eine neue Kreditkarte per Fedex-Express bekommen – vielen lieben Dank an die engagierten Mitarbeiter in der Dresdner Bank für das rasche Krisenmanagement! Damit wäre das erste Problem gelöst – bleibt jetzt nur noch der Reifen für unseren Mietwagen, der ja morgen am Freitag kommen soll. Ohne Kreditkarte und ohne einsatzbereites Fahrzeug haben wir den Tag heute wirklich faul verbracht, waren nur ein bischen Bummeln, haben Mittags ein Bad im Hot Tub des Hotels genossen und danach ein ausgedehntes Mittagsschläfchen gehalten. Relaxen muss halt auch mal sein…
11. November 2009
Nachdem wir uns heute nach dem Bill Willams River Besuch nicht sonderlich wohl fühlten, legten wir uns für 3 Stunden nieder. Inzwischen war es schon 16 Uhr und zu spät um nochmal auf Erkundungstour zu gehen. Kurzer Hand entschlossen wir uns shoppen zu gehen. Also ab ins Auto und los, noch auf dem Hotelparkplatz bemerkten wir ein eigenartiges Geräusch, das von hinten zu kommen schien. Sascha meinte nur “es kommt von hinten” und fuhr weiter, ich drängte ihn zu stoppen, stieg aus dem Auto und schon sah ich das Malheur, ein Plattfuss hinten. Tolle Sache, das nächste Problem – ein Reifenschaden am Mietwagen! Wir baten in der Rezeption einen Abschleppwagen zu rufen, der uns in die nächste Reifenwerkstatt schleppen sollte. Nach 20 min. Wartezeit kam hier ein Abschlepp Truck von Camel Towing an, völlig abgefuckt sowohl der Truck als auch der Fahrer, welcher total genervt war. In der Werkstatt dann der Hammer: Unser GMC Acadia, ist ein brandneues Modell und braucht zudem noch spezielle Reifen, die erst in 5 Werktagen geliefert werden können. Sascha konnte den Manager des Ladens überzeugen einen Reifen per Express zu beschaffen. Hoffentlich ist dieser Reifen Freitag da. Fazit: eine Nacht mehr in Lake Havasu und Kosten von 300 Dollar, die dann hoffentlich die Autovermietung übernimmt.
9. November 2009
Irgendein W*chser hat versucht, meine Kreditkartendaten zum Angriff auf eine Site im Internet zu verwenden – VISA hat daraufhin sofort meine Kreditkarte komplett gesperrt. War ganz schön peinlich an der Kasse mit dem Hinweis “card is declined” abgewiesen zu werden. Nach einem nächtlichen Telefonat mit meiner Bank in DE wird sie mir jetzt hoffentlich bis Donnerstag eine neue VISA-Karte per UPS zukommen lassen, ansonsten könnte das weitere Programm insbesondere hinsichtlich Motel- und Hotelbuchungen problematisch werden. *grrrrrrr* Merke: Wer in den USA unterwegs ist, sollte besser zwei Kreditkarten am Start haben – sicher ist sicher!
4. November 2009
Wir wollen wieder nach Arizona, soviel steht fest – bei Richard ist es super, aber erstens müssen wir nach Lake Havasu, zweitens wollen wir noch mehr vom Land sehen und drittens brauchen wir als Paar nach zwei Wochen Wohngemeinschaft mal wieder ein bisschen Zeit für uns alleine. Lake Havasu City ist 900 Meilen (1448 Kilometer) von Colorado Springs entfernt und weil wir dort auch ein wenig mobil sein wollen, habe ich uns kurzerhand einen Mietwagen für 12 Tage gebucht – wer für seine USA-Reise eine Autovermietung sucht, dem sei an dieser Stelle das Angebot des ADAC empfohlen – denn wer über ADAC und Holiday Autos seinen Mietwagen bucht, der bekommt erstens sogar einen Rabatt und dazu den Mietvertrag in deutsch, ist zweitens nach deutschem Standard versichert und kann drittens einer deutschen Firma die Hölle heiß machen, falls was nicht richtig läuft *gg*
Wir jedenfalls haben heute unseren Leihwagen am Flughafen von Colorado Springs abgeholt – ein niegelnagelneuer GMC Acadia, der Allrad-SUV hatte gerade mal 8 Meilen auf dem Tacho, als ich ihn bestiegen habe… wenn wir ihn in 12 Tagen wieder abgeben, wird er wohl mindestens 2000 Meilen (3200 Kilometer) auf der Uhr haben…