Nach dem 11. September 2001 hat sich für USA-Reisende eine Menge geändert und auf der Suche nach Informationen über Visumspflicht, Einreisebestimmungen und ESTA kann man schnell den Überblick verlieren, deswegen hier schnell einige Infos zur Einreise in die USA für deutsche Staatsangehörige:
Unbedingt notwendig ist der E-Pass, also ein deutscher Reisepass der neuesten Generation mit biometrischen Daten und RFID-Chip – ohne diesen ist eine Reise in die USA nicht mehr möglich. Wir haben unsere Pässe innerhalb von zwei Wochen auf dem Einwohnermeldeamt bekommen, in der Regel dauert es aber 6 Wochen, bis ein Reisepass fertig ist – diese Zeitspanne sollte man vor Buchung von Flügen einkalkulieren oder erst dann buchen, wenn die Pässe wirklich vorliegen.
WICHTIGES UPDATE: Für die Durchführung des im folgenden näher beschriebenen ESTA-Antrags wird nun von den US-Behörden eine Gebühr in Höhe von mindestens $10 erhoben. Die Zahlung der Gebühr wird AUSSCHLIESSLICH PER KREDITKARTE akzeptiert! Wer noch keine hat, für den ist es also höchste Zeit, sich jetzt über die richtige Kreditkarte für die Reise zu informieren.
Vor Antritt der Reise muss bei der amerikanischen Regierung ein Online-Antrag auf Reisegenehmigung gestellt werden, das ist das sogenannte ESTA (Electronic System for Travel Authorization). Auf der ESTA-Webseite registriert man sich einmalig und erhält als deutscher Staatsbürger in der Regel binnen Sekunden eine Reisegenehmigung mit einer zweijährigen Gültigkeit. Wer das Pech hat im ESTA-Verfahren abgelehnt zu werden muss die US-Botschaft kontaktieren. Ohne eine gültige Reisegenehmigung darf man kein Flugzeug betreten, das in die USA fliegt!
Obwohl uns eine Reisegenehmigung mit Antragsnummer vorlag und wir mit United Airlines geflogen sind mussten wir auf unserem Flug in die USA erneut einen entsprechenden ESTA-Antrag ausfüllen – auf einer grünen Karte, dazu eine Zollerklärung. Beide Dokumente werden bei der Einreise am Zielflughafen komplett ausgefüllt verlangt. Unerlässlich ist auf beiden Dokumenten die Angabe einer Zieladresse in den USA!
Die Einreise in die USA findet auf dem ersten Flughafen statt, den man in den Vereinigten Staaten ansteuert, in unserem Fall Chicago O’Hare – dort sieht man sich mit der CBP (Custom & Border Protection), also dem Zoll und dem Grenzschutz konfrontiert. Zuerst erfolgt die Erfassung bei der Border Protection – dort legt man Reisepass, den grünen Einreiseantrag und die Zollerklärung vor. Es werden alle zehn Finger mit einem Scanner eingelesen, zusätzlich wird ein Foto angefertigt. Man erhält seinen Einreisestempel in den Pass und ein Teil des Einreiseantrages wird in den Pass getackert – diesen Teil braucht man zur Ausreise, also gut darauf aufpassen!
Ist diese Hürde gemeistert, folgt noch der Besuch beim Zoll. Wer einen Anschlussflug hat, muss sein Gepäck holen und es mit durch den Zoll nehmen – es wird also nicht “durchgecheckt”. Die Einfuhr von Fleisch, Geflügel- und Getreideprodukte ist absolut verboten!
Anmerkung:
Man liest in diversen Internetforen die absonderlichsten Dinge, angefangen von Verhören durch Grenzbeamte bis hin zu Horrorszenarien, in denen Laptops eingezogen und durchsucht wurden. Unsere Einreise war total unkompliziert – das kann allerdings auch daran liegen, dass die Schalter unterbesetzt waren und fünf internationale Flüge gleichzeitig ankamen. Die Bestimmungen sagen aber, dass man zumindest über Geldmittel verfügen muss – auch wenn wir nicht dazu befragt wurden, sollte man das im Hinterkopf behalten.